Schlag gegen Kinderpornoring im Darknet
Das Darknet entwickelt sich immer mehr zum Albtraum der Ermittlungsbehörden. Wo man früher noch mehr oder weniger persönlich aktiv werden musste, können sich nunmehr User im Darknet völlig frei von irgendwelcher Identifikation bewegen. Diesen unbeobachteten Raum nutzen viele Menschen aus und betreiben mehr oder weniger fragwürdige Geschäfte im Darknet. Ob Drogen, Waffen oder Kinderpornografie – alles ist im Angebot.
Mai 2017: Schlag gegen die Plattform „Playpen“, Kinderpornografie
Bereits im Mai haben die Ermittlungsbehörden einen großen Ermittlungserfolg im Kampf gegen Kinderpornografie gefeiert. Über die Plattform Playpen wurden im Darknet unter anderem Fotos und Videos ausgetauscht. Es soll insgesamt zu 900 Festnahmen gekommen sein, ca. 360 wohl allein in Europa. Die Ermittler – unter anderem auch das FBI – waren sich sicher: Schließt man das eine Forum, kommt gleich ein neues nach. So war es dann auch.
Juli 2017: Deutsche Kinderporno Plattform abgeschaltet
Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hat aktuell verkündet, eine Plattform mit ca. 87.000 Mitgliedern vom Netz genommen zu haben. Der Betreiber der Plattform soll in Hessen festgenommen worden sein. Es soll sich dabei um einen 39-jährigen Deutschen handeln.
Staatsanwaltschaft und Bundeskriminalamt wollen am kommenden Freitag (07.07.17) eine Pressekonferenz halten.
Wir werden weiter berichten.
Update: 11.07.2017
Die ermittelnde Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hat gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt bekanntgegeben, dass mittlerweile fünf Deutsche und zwei Österreicher vorläufig festgenommen worden sind. Die Ermittlungen richteten sich gegen die Plattform „Elysium“.
Die Ermittlungen wurden – wie in solchen Fällen üblich – zwischen mehreren Behörden koordiniert, so unter anderem auch Interpol.
Ziel der Ermittlungen:
Polizei und Staatsanwaltschaft haben jetzt ein Ziel: Sie wollen alle Nutzer des Forums identifizieren. Die hohe Zahl der User (insgesamt soll es sich um 87.000 Nutzer in Europa handeln) ist zwar hoch, dennoch sind sich die Ermittler einig, dass man etliche Nutzer identifizieren und gegen eben diese Ermittlungsverfahren einleiten wird. Gerade die deutschen Strafverfolgungsbehörden sind optimistisch, da sich die Organisation der Plattform „Elysium“ ihren Ursprung in Deutschland haben soll.
Da den Tätern eine hohe Haftstrafe droht ist davon auszugehen, dass sie – um den Strafrahmen zu mildern – mit den Ermittlern zusammenarbeiten werden. Sicher werden in der näheren Zukunft jede Menge Details Preis gegeben.
Tipp für Beschuldigte:
Sollten sich gegen Ihre Person Ermittlungen im Hinblick auf Kinderpornografie ergeben, so raten wir zeitnah zu einem Gespräch mit einem Fachanwalt für Strafrecht. Unsere Rechtsanwälte haben sich unter anderem auf eben diesen Tatvorwurf spezialisiert.
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